Lieblingsköter :-)

Mein "Once in a million dog"

Manche Artikel und Texte ruhen tatsächlich länger auf meiner Festplatte, bevor sie den Weg in die Öffentlichkeit finden. Diesen Text hier hab ich schon so lange fertig. Der ruhte deutlich länger als alle anderen. Und doch überlegte ich ebenso so lange, ob ich ihn überhaupt auf meine HP stellen soll. „Lieblingsköter“…. Das sind nämlich wahrlich große Worte… darf man sowas überhaupt frei Schnauze sagen, vor allem, wenn man mehr als nur einen Hund hat? Doch es kommt von Herzen und will raus, aber sowas von: Denn Cayú ist der beste Hund, den ich je hatte!!!

Ich liebte und liebe alle meine Hunde, jeden mit allen Ecken und Kanten, Vorzügen und Macken: Die Lauten, die Leisen, die Sanften, die Haudegen… Ich mag sogar all ihre Fehler :-)

Aber Cayú ist der Hund, der in Gold nicht aufzuwiegen ist. Er ist mir unheimlich! Ich hab ihn oft im Arm und wünsche mir nur eins: Er soll steinalt werden! Ohne ihn wäre ich um so vieles ärmer und ein Leben ohne ihn mag ich mir gar nicht vorstellen. Jede Sekunde, jeder Moment mit ihm ist besonders!

Mit seinen knapp vier Jahren ist er nun endlich erwachsen. Er ist pfiffig, schlau und gut trainierbar. Nicht ganz so scheißeschlau wie sein olles Muttertier Sky, aber auch deutlich weniger anstrengend. Die Ausgeglichenheit hat er von seinem Vater geerbt, wobei ich ihn für aktiver und herumblödeliger halte. Ja, im Blödeln ist er wirklich spitze: Schlechte Laune oder gar Schwermütigkeit sind absolute Fremdwörter für ihn! Hunde wie ihn braucht die Welt! Er tut uns einfach nur gut und bereichert unser Leben auf eine unbeschreibliche Art und Weise!!!!

Als mittlerweile gestandenes Mannsbild und seines Zeichens echter Womanizer verliert er sich schon mal in seiner eigenen Welt. Der Duft der Frauen, sag ich da nur :-) Er ist eben ein ganzer Kerl mit mächtig „Cojones“ in den Hosen!

Vielleicht wäre er sogar gerne der typische Köter, wie man ihn vor vielen Jahren hierzulande vor allen Hundeverordnungen und Gesetzen erleben konnte. Vielleicht würde er nur zu gern alleine seine abendliche Runde im Dorf drehen, allen mal freundlich „Hallo“ sagen, galant abchecken, welche Mädels ihm gerade wohlgesonnen sind, hier und da mal erlaubter- oder unerlaubterweise (wahrscheinlich sogar liebend gerne) seine Gene weitergeben. Bevor er das tun würde, würde er immer lieb fragen. Er ist der totale Gentleman. Dabei wäre er als hundsgewordener George Clooney oder auch felliger Brad Pitt ganz sicher gern gesehener Gast aller Dorfbewohner(innen), denn er ist wirklich charmant zu allem und jedem. Er würde nicht mal einer Katze nachstellen oder sonst für irgendein Ärgernis sorgen, weder mit Zwei- noch mit Vierbeinern. Tatsächlich ist es so: Wer ihn kennt, liebt ihn! Leider hab ich ihn wiederum so furchtbar dolle lieb, dass das nix wird mit alleine Herumstromern und die Gegend kartographieren nach den Wohnstätten diverser Hundemädchen :-) (Ob mein „Klebstoff“ tatsächlich ohne mich gehen würde, wage ich auch zu bezweifeln…)

Cayú ist immer in der Balance, innen wie außen: Ein saumäßig gutes Körpergefühl und eine Wahnsinnssprungkraft hat er. Er schwebt wie eine Feder aus dem Stand über wirklich HOHE Zäune oder öffnet Tore, obwohl er es sonst auch gerne mal gemütlicher mag. Als „triebiges Leistungssportgerät“ mit Pokalambitionen (womöglich noch mit hyperaktiven Herumgekläffe) oder Wochenend-Hobby-Schafschubsen-Partner taugt er wohl eher nicht. Mich dünkt, er ist dafür ungeeignet, probiert haben wir es nicht. Ist auch ganz gut so, denn ich bin weder texanische Farmersfrau noch hab ich sonst eine Herde umtriebiger Viecher, auf die er aufpassen können müsste.

Hundesport im herkömmlichen Sinne ist eher nicht sein (oder mein?) Metier, wobei er deswegen noch lange nicht Mr. Narkotika ist! Dabei-sein ist alles und er liebt wie ich die Abwechslung: Er schwimmt wie ein Fisch, läuft wie eine Eins am Rad, mag die Arbeit am Longierkreis, liebt seinen Dummy sehr, trickst mit Liz und läuft mit ihr im Crossdogging mit super Leistungen in der Masterklasse.

Er traut sich alles zu, sein Mut ist groß! Nichts bringt ihn aus dem Gleichgewicht. Er regt sich nicht unnötig auf, er ist nie „drüber“ und er bellt nur, wenn es nötig ist (was hier wirklich extrem selten vorkommt, daher hab ich ihm auch schon den für den Aussie eher seltenen „No-Bell-Preis“ verliehen ;-)). Wenn er mal BELLT, dann tief und mit sonorer Stimme, aber er KLÄFFT nie, was ich besonders an ihm schätze. Lässt sich nicht mal von anderen Hunden großartig anstecken. Denn fürs Laute scheinen hier im Haus definitiv andere zuständig zu sein.

Cayú ist ein überaus glücklicher, sehr zufriedener Hund mit dem, was man ihm gibt. Er fordert nichts, aber alles, was wir gemeinsam erleben, genießt er in vollen Zügen. Dabei ist es völlig egal, was das ist. Egal ob er uns im Training begleitet und Vorturner ist, zum Jeanskaufen mit in die Stadt geht, auf den Flohmarkt oder in den Wald, er ist einfach nur toll! Ein Blick reicht, eine kleine Geste oder eine leise gesprochene Anweisung. Dabei braucht er meist nicht mal diese.

Seine Mimik ist unglaublich. Betroffener Augenaufschlag wechselt mit feistem Grinsen. Dazwischen gibt es unzählige Facetten. Zudem ist er grundehrlich, man weiß immer, wie es ihm gerade geht und wonach ihm der Sinn steht. Es geht ihm meist ziiiiiiemlich gut, dem bestgelauntesten aller  Wohlstandköter :-)

Er mag Menschen, besonders die kleineren unter ihnen. So taugt er perfekt als Lebensversicherung in Schulklassen oder auf einem Kindergeburtstag. Cayú ist ein im Wesen sehr sicherer Hund. Er bewahrt immer die Ruhe, ist außerdem schussfest und absolut sicher an Silvester.

Er passt sich in JEDER Situation an, ohne dabei seine Persönlichkeit zu verlieren. Es gibt keine Situationen, in denen ein anderer Begleiter besser oder zuverlässiger als er sein könnte. Dennoch schafft es Cayú irgendwie, dass er trotzdem niemals nicht langweilig ist!

Er ist verträglich und null auf Krawall gebürstet, aber wehe, es gibt einen Konflikt. Da weiß ich, dass er vehement dazwischen geht und auch mich oder die Kids jederzeit schützen würde! Dazu hat er ganz sicherlich genug „Arsch in der Hose“.

Bei Hundebegegnungen unterwegs ist Cayú so selbstbewusst, dass er sich von anderen sogar anmachen lässt und dann fast arrogant, den Kopf wegdreht, als ob er demjenigen sagen will, dass er sich auf solch ein Niveau nicht herablassen wird. Die Butter vom Brot lässt er sich jedoch nicht klauen, wenn es wirklich ernst wird, und der ein oder andere distanzlose, größenwahnsinnige oder respektlose Hund wurde auch schon mal kurz und deftig in seine Schranken verwiesen. Es dauert lang, aber er kann dann wirklich sehr sauer werden. Im Training muss ich daher je nach Gruppe ein Auge auf ihn haben, denn er würde jederzeit kippende Situationen zwischen zwei anderen Hunden regeln. Er hat noch nicht ganz verstanden, dass ich das sehr gut selbst kann und ihn selten als „rechte Hand“ brauche!

Cayú ist Menschen zugetan, buhlt aber nicht um Gunst, obwohl er perfekt flirten kann. Er ist kein distanzloser Schleimer, kein devoter Schönwettermacher, sondern immer bedacht und äußerst charmant. Im Charmant-sein vergebe ich bei ihm sowieso die berühmte Eins mit Sternchen!

Distanzlos ist der „Australische Betthund“ tatsächlich nur, wenn er seine morgendliche Schmusepusemuckeltour oder allabendlichen Couch-Knock-out-Schoßhund-Allüren hat. Er kann so unendlich liebevoll, sanft und butterweich sein. Schmusen ist toll! Meine Fummeltrine ist ein Genießer, sehr gefühlsbetont mit einer ebensolchen Ausstrahlung. Gefummel erträgt er nicht, sondern genießt es in vollen Zügen!

Immer.

Jederzeit.

Seine Ausstrahlung ist unglaublich: Er kann soooo albern sein, ohne dabei kindisch zu wirken und er hat wirklich sehr viel Sinn für Humor. Cayú ist immer gut gelaunt, ohne gleich ein grenzdebiler „Liebdoof“ zu sein. Er ist ein ganzer Kerl und trotzdem auf ewig mein „kleiner Junge“.

Mal ganz ehrlich: Mit all diesen Eigenschaften wäre er mir als Mensch unheimlich!!! Ich bin froh, dass er „nur“ ein Hund ist ;-)

Und so habe ich mich nach langem Ringen doch entschlossen, diese Liebeserklärung an meinen persönlichen „Once-in-a-million-Köter“ auf die HP zu setzen.