Lani wird erwachsen

(von Anke)

Eigentlich wollte ich ja aus dem zweiten Wurf von Sky keine red merle Hündin. Da es aber diesmal alles etwas anders kam als geplant, zog dann doch Lanibei mir ein. Ich habe mich in der Tierarztpraxis Hals über Kopf in die kleine Maus verliebt. Als ich sie trocken gerubbelt habe, hatte ich ein Gefühl von Wärme in mir.

Dieses Gefühl hat sich bis heute nicht gelegt. Zwischen Lani und mir ist etwas, was ich nicht beschreiben kann. Mein Herz macht oft einen Hüpfer, egal, ob wir miteinander arbeiten, Spaß haben oder einfach nur kuscheln.

Lani zog eine Woche vor Weihnachten bei uns ein. Es war klasse mit anzusehen, wie die anderen Hunde sie sofort angenommen haben. Keine Minute hatte ich Zweifel daran, dass ich einen Fehler gemacht habe bei der Auswahl meines Hundes. Baxter und Bennett haben gleich mit ihr gespielt und lieben sie total. Baxter ist mehr fürs Spiel zu haben und Bennett schmust mit Lani sehr innig. Da werden Öhrchen ausgeleckt und ineinander verknotet geschlafen. Auch Onkel Ronny und Tante Fussel waren auch gleich von ihr entzückt.

Meine Kinder sind dahin geschmolzen und lieben sie sehr. Sie hat sich hier gleich eingefügt und ist nicht mehr weg zu denken.

Lani ist ein Hund der nicht auffällt. Sie ist da, nervt nicht. Sie ist auf eine sehr angenehme Art mein Schatten. Wo ich bin ist auch sie. Sie spielt ausgesprochen gerne, findet immer etwas, womit sich spielen lässt: Plastikeimer, Blumentöpfe und Co. Besonders gerne mag sie den Putzlumpen jagen. Sie bringt uns immer wieder zum Lachen und kann so richtig albern sein.

Auf der anderen Seite ist sie eine unglaubliche Schmusesuse und liebt Körperkontakt.

Sie sucht meine Nähe, ob zu Hause oder in der Hundeschule. Lani legt sich mir zu Füßen und schläft ein, selbst im lautesten Hundeschulbetrieb. Wenn sie mitbekommt, dass ich weggehe, kommt sie hinter her und kuschelt sich wieder ran. Abends wenn ich schlafen  gehe, kommt sie, lässt sich lange kraulen und genießt das in vollen Zügen. Lani kann auch zurückgeben: Morgens beim Aufstehen hat sie eine Art, die einem eine Gänsehaut verpasst. Sie fängt am kleinen Zeh oder der Hand zu lecken an und arbeitet sich ganz behutsam immer ein kleines Stückchen weiter. Da ich kein Morgenmuffel bin, besteht für sie auch nicht die Gefahr, dass ich es ihr Übel nehme. Wenn es mir doch mal zu früh ist oder ich keine Zeit habe, nimmt sie es hin, wenn sie weggeschickt wird. Das akzeptiert sie dann sofort und schmust mit einem der anderen Hunde weiter. Lani ist ein ganz und gar liebenswerten Hund und tut mir mit dieser Art unglaublich gut.

Sie schlägt zu Hause nicht an wenn Besuch kommt, braucht aber aussietypisch durchaus eine kurze Zeit um den Besuch zu begrüßen.

Draußen ist Lani immer im Kontakt mit mir. Auf den Welpenspaziergängen hat sie wenig mit den anderen Hunden gespielt. Immer wieder ist sie zurück gekommen und hat sich an mir orientiert. Auch jetzt entfernt sie sich nicht allzu weit. Sie mag die Rennspiele mit den anderen Hunden sehr, aber kommt zwischenzeitlich immer wieder zurück. Das manchmal grobe Spiel unter den Hunden mag Lani gar nicht. Da klingt sie sich aus, spielt lieber mit ihrem Bruder Cayú. Die beiden sind nicht ein einziges Mal grob zueinander gewesen und haben eine tolle Art, miteinander umzugehen.

Lani kommt von Anfang mit mir in die Hundeschule, wenn ich Kurse gebe. Sie hat mit mir ein Pensum als 14 Wochen alter Welpe hingelegt, das ihr so schnell keiner nach macht. Sie musste früh lernen lange zu warten, was kleinen Hunden ja nicht immer leicht fällt.

Lani hat sich schnell in die Herzen meinen Kunden geschossen. Die Kinder lieben sie sehr und kommen oft nur wegen Lani mit in die Hundeschule. An dieser Stelle möchte ich mich an all die tollen Kinder (Zoe, Liz, Laura, Lina, Denise, Paula und Michel) wenden und mich dafür bedanken, dass ihr meiner Lani gezeigt habt, dass Kinder ganz was tolles sind. Es hat keinen Moment gegeben, in dem Lani die Kinder im Regen hat stehenlassen. Sie hat toll mit ihnen gearbeitet. Es macht mich unglaublich stolz, das mit anzusehen.

Obwohl sie ein zugänglicher Hund ist, sucht sie sich aber gerade bei Erwachsenen genau die Menschen aus, mit denen sie arbeitet. Sie zollt sofort die Fehler und geht weg oder kommt erst gar nicht, wenn was nicht stimmt. Lani ist ein super intelligenter Hund. Sie lernt blitzschnell und setzt alles gleich um. Die Grundausbildung ist für sie ein Kinderspiel, da kann sie nicht genug bekommen und bietet sich immer an. Lani lässt sich super motivieren und zu Höchstleistungen antreiben. Da sie aber noch ein junger Hund ist und wir noch jede Menge Zeit haben, nehmen wir uns diese auch.

Sie hat eine gute Nase und viel Spaß an Suchspielen. In die Dummyarbeit hat sie reingeschnuppert und findet das Suchen und Apportieren toll. Mittlerweile bringt sie jeden Gegenstand, den man ihr aufträgt und man sieht ihr die Freude daran an. An den Geräten ist Lani von Anfang an super sicher und auch Höhe macht ihr da gar nichts aus. Da sie mich auch in die Funsportgruppe und die Flyballgruppe begleitet, hatte ich die Gelegenheit mal aus zu probieren wie ihr das liegt.

Lani ist ein blitzschneller Hund an den Agigeräten. Sie hat schnell begriffen um was es da geht. Da sie das Führen auf Distanz aber noch nicht gelernt hat, kam ich nicht mehr hinter ihr her. Im Flyball hatte sie ebenso schnell raus was zu tun war. Da sie aber auch hier noch zu jung war, habe ich sie nicht an die Box gelassen, sondern den Ball in die Wiese gelegt. Zum Erstaunen aller, hat sie nach nur zwei Anläufen gewusst , was zu tun ist. Ich kann mir auch gut vorstellen mit Lani Obedience zu machen.

Lani ist ein Allrounder. Da ist sie ein bisschen so wie ich: Nur eine Sache wird auf Dauer langweilig. Ich werde alles was geht, wie zum Beispiel auch das Dogscootern, mit ihr ausprobieren.

Lani hat schon zweimal eine Schulklasse besucht und hat das mehr als souverän gemacht. Sie hat die ganze Stunde ruhig gewartet und anschließend mit den Kinder diverse Übungen gemacht.

In der Stadt und im Tierpark, wo sie auch schon mit war, ist sie super sicher und macht ihre Aufgaben trotz hoher Ablenkung spitze mit. Lani hat nicht wirklich Pubertätsphasen. Sie zankt nicht mit anderen Hunden und hat auch kein Problem zuzuhören.

Das einzige, was mich an ihr stört ist das Bluffen, was sie dann und wann von sich gibt. Sie macht es dann und wann, wenn Menschen auf der Bildfläche erscheinen, obwohl sie problemlos Kontakt zu diesen aufnimmt, durchaus freundlich und nicht unsicher ist. Das Melden dieser Personen mit „dicken Backen“ (sie bellt nicht) nervt schon mal gewaltig.

Manchmal habe ich auch den Eindruck es ist ihr zu viel, was an einem Tag passiert und sie entlädt sich. Sie tut das mal mehr und mal weniger.

Doch wenn die „Blasmusik“ ihre einzige Macke ist, dann habe ich mit ihr mehr als Glück gehabt.

Sie ist wie ihre Mama etwas ganz besonderes!