Cayú wird erwachsen
Ich hätte ihn Goofy nennen müssen ;-) Nachher ist man immer schlauer. Cayú ist nun ein Jahr alt und wenn ich ihn mit wenigen Worten beschreiben müsste, dann sag ich, er ist der Kasper im Haus, ein Clown vorm Herrn, ein Happy-go-lucky-Köter, wie er im Buche steht.
Wie besagter „Kaschber“ hat auch Cayú schon mal „nicht mehr alle an der Klatsche“ und ist stets für eine Lachnummer gut, daher hat er ja auch als erster Skylimit eine Dummfug-Rubrik auf dieser Seite bekommen.
Obwohl er jetzt erst ein Jahr alt ist, scheint eins klar: Er hat ganz sicher nicht den Hang, ein bisserl schwermütig und allzu bemüht zu sein. Cayú scheint den ganzen Tag die Sonne aus dem Arsch. Schlechte Laune hat er in etwa soviel, wie ein Frosch Locken hat oder ein Fisch ein Fahrrad. Mein Wohlstandshund erwacht mit guter Laune und schläft selig in meinen Armen mit einem fetten Grinsen im Gesicht abends ein. Cayú ist für mich wie ein 6er im Lotto. Mit Superzahl!
Er hat die Gabe, mir im positiven Sinne ordentlich auf den Zeiger zu gehen. Morgens ist er „Mr. Bohrmaschine“, sobald er gecheckt hat, dass ich wach bin. Der Wecker ist sein Startsignal: Wenn ich dann nämlich lachen muss, rollt er sich an mich und auf mir herum, bohrt sich in die kleinste Lücke und dreht mich von rechts auf links und wieder zurück. Da kennt er keine Gnade! Schimpfe ich mit ihm, weicht er nur zurück, um wieder Anlauf zu nehmen.
Seit Cayú bei mir ist, erwache auch ich jeden Morgen mit einem Lächeln im Gesicht!
Was würdet ihr auch anders tun, wenn ihr noch schlaftruckend das erste Äuglein öffnet und jemand strahlt euch so an, wie nur Cayú es kann?
„Der Tag gehört uns, was wollen wir anstellen?“ scheint er jeden Morgen zu fragen.
Okay, ich gebe zu, wir diskutieren abends manchmal, ob seine heißgeliebte Quietschbanane mit ins Bett darf. Sie darf nicht, was aber nicht heißt, dass Cayú es nicht klammheimlich wieder versucht. Quietschbananen-Alzheimer nenne ich das. Schon nach 30 sec. guckt er mich an: „Wie jetzt, du hast eben gesagt, die Banane darf nicht mit rein? Kann mich gaaaaaar nicht erinnern...“
So derbe Liebe einfordernd, wie er schon mal sein kann, so sanft ist er dennoch. Da steht er Kate in nix nach! Dichter als dicht, schmusig-sinnlich, er ist eben eine richtige Fummeltrine ;-) Nie wird es ihm zuviel: Anfassen erwünscht! Lieblingkraulestellen? Überall, am besten mit zehn Händen. Distanziertes Verhalten den Menschen gegenüber, die er liebt, gibts nicht. Schon als Welpe ist er ins Bett gekrochen gekommen oder lag zwischen uns auf der Couch. Vollkontakt ist großartig, am liebsten noch auf dem Schoß! Vor allem Kids sind großartiger als alles andere. Mittendrin statt nur dabei! Da ist er vollends happy!!!
Er hat ein phänomenales Gespür für meinen aktuellen Gemütszustand, was aber NICHT heißt, dass er sich daran großartig orientiert. Im Gegenteil. Bin ich mal nicht „in der Spur“, keine Sorge, Cayú ändert das schnell, hartnäckig wie er ist, und zwar immer zum Besseren!
Allerdings ist er nicht der Typ „lieb-doof“, der mir wirklich und echt grenzdebil auf die Nerven geht. Der vierbeinige Entertainer hat es einfach drauf, aber naiv-dumm ist der Knabe nun nicht. Er weiß ziiiiemlich genau, wann es drauf ankommt!
Cayú ist gescheit, ausbalanciert, stets freundlich und im Alltag unbeschreiblich einfach und extrem cool (außer ein Hundemädel ist in Sicht, aktuell hat Monsieur L´amour nämlich „Stangenfieber“).
Bislang hat er weder mit anderen Hunden Stress gehabt noch Stress gemacht. Große und kleine Menschen sind super und Dank Papa Ishnas Erbe mag er alles und jeden gut leiden. Im Gegensatz zu Hank hat er auch noch nie von anderen Hunden eins auf die Mütze bekommen. Angespannte Hunde überzeugt er schnell, dass eine Runde Herumflitzen besser ist, als Stress zu machen. Denen hampelt er notfalls so lange vor der Nase herum, bis er sie überzeugt hat, dass das Leben zu schön ist, um Trübsal zu blasen. Er hat auch genügend Selbstbewusstsein, sich von einer Meute anderer Hunde jagen zu lassen.
Mit besonders kleinen Hunden spielt er äußerst behutsam und sehr gefühlvoll und kann sich kleiner machen als der kleinste Chihuahua. Zum Geburtstag wünscht er sich bestimmt einen Hundekumpel im Miniformat ;-)
Auf Cayú kann ich mich immer verlassen, ihn mit der 11 jährigen Liz (er ist ja ihr halber Hund) alleine Spazieren gehen und ihn mit all unseren anderen Tieren unbeaufsichtigt lassen. Er hat keine Jagdambitionen, allerdings wohl auch keinen ausgeprägten Hütetrieb. Zumindest unterstelle ich ihm das ;-) Wobei, ich sollte da vorsichtig sein, so sehr er unsere Tiere hier betüddelt, so interessant fand er dann doch die Laufis von Anja.
Der Aussie ist ein „Arbeitshund mit Hüteeigenschaften“, aber so arg fänd ich das jetzt nicht, dass er den letzten Passus wahrscheinlich gänzlich überlesen hat. Außerdem hab ich mir von der Verpaarung mit Sky und Ishna alles gewünscht, aber sicherlich keinen Hütecrack ;-) Soooo überraschend kommt das also auch nicht... und ja, für viele ist das volle Kanne am Zuchtziel oder Rassestandard vorbei. Für mich jedoch ist das peeeeeeeeerfekt!
Das Thema „reserviert gegenüber Fremden“ hat er insofern gelesen, dass er Fremde ignoriert und schon gar nicht zu fremden Menschen hinrennt und um deren Gunst buhlt. Aber sobald er freundlich angesprochen wird, ist er kontaktfreudig. Scheu oder unsicher ist er gar nicht.
Horden von dänischen Schulkindern sind im Urlaub schon ungefragt über ihn hergefallen. Er fand das toll! Ich hingegen freue mich, dass auf ihn auch diesbezüglich immer Verlass ist. Die bisherigen Schulbesuche hat er mit Links und viel Freude absolviert.
Irgendwie hat Cayú es geschafft, von Mama und Papa nur das Beste in sich zu vereinen (oder eben das, was ICH für das Beste halte ;-)). In Sachen Wesen übertrifft er ALLES, was ich mir in Sachen „mein Zuchtziel“ gewünscht habe: Er ist schnell zu begeistern und bei der Sache, selbstsicher, motiviert, hochaufnahmefähig, clever und voller Elan... egal, ob im Alltag oder bei der Arbeit. Nie „drüber“ und nie Schlaftablette.
Solche Hunde wie ihn möchte ich züchten!!!
Sicherlich ist er aber kein Hund für Ausstellungen, da bin ich ganz ehrlich. Er hat zwar keine groben Fehler im Gebäude, aber er könnte z.B. in der Rückenlinie etwas korrekter sein. Dafür hat er einen umwerfend schönen Kopf und einen Ausdruck, der einfach nur zum Fressen ist. Nobody is perfect! ;-)
Ich bin gespannt, wie das Update Cayú 2.0 hier in einigen Monaten aussieht. Ich wünsche mir, das er sich gar nicht großartig ändert, denn ich hab nix, aber auch gar nix zu meckern: Unser felliger Psychologe mit riesengroßem Spaßfaktor macht uns alle ein bisschen harmonischer, ausgeglichener, lustiger...
Er tut uns allen gut, aber sowas von!!!!